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Fortsetzung folgt: Die Lieserl’n auf der Landstraße

Seit vielen Jahren betreut DELTA das Franziskus Spital in Wien, in dem so viel Faszination und Geschichte steckt, in ihren Um- und Neubauvorhaben. Nachdem vor zwei Jahren das Zentrum für den Menschen im Alter eröffnet wurde, ist nun im nächsten Schritt ein weiterer Bauteil erfolgreich abgeschlossen worden.

Am Tag der Übergabe ist die Freude aller Beteiligten, die dieses besondere Projekt schon so lange begleiten, sichtlich groß und spürbar. Trotz Covid-19 und vielen Überraschungen auf dem Weg zur Fertigstellung konnte der Neubau des Krankenhauses pünktlich übergeben werden. Dieser Neubau beinhaltet eine neue Frischküche, zwei Interne Stationen und eine Palliativstation, sowie eine Tagesklinik für akutgeriatrische Patienten. Die Inbetriebnahme kommt gerade recht, denn als nächstens ist die Generalsanierung von Bauteil B mit der Sanierung der historischen Fassaden und Gartenanlagen geplant. Aber eins nach dem anderen: Zuerst wollen wir uns ansehen, wie die neuen Räume aussehen und welche spannenden Erfahrungen unser Team mit dem gerade abgeschlossenen Projekt gemacht hat.

Mehr als nur neue Räumlichkeiten

Wenn man den neuen Bauteil H betritt, fühlt man sich eher wie im Hotel als in einem Krankenhaus. Die innovative Frischküche im ersten Untergeschoss ist ein besonderes Highlight in den neuen Räumlichkeiten. Mit dem Frischküchensystem besteht die Möglichkeit, dass PatientInnen ihre Speisen a la carte auswählen können, was nicht nur einen höheren Komfort, sondern auch mehr Nachhaltigkeit im Betrieb bietet, weil dadurch kaum Abfälle entstehen. Eine baulogistische Herausforderung stellten die großen Küchengerätschaften dar, wie etwa der raumgroße Geschirrspüler, der mittels Kran von oben direkt in die Räume eingebracht wurde. Die hohen Hygienestandards sowie die funktionellen Anforderungen für die Großküche erforderten viel Detailarbeit, die sich allerdings mit dem nun vorliegenden qualitätsvollen Ergebnis bezahlt gemacht hat.

Dem Bauherrn war es besonders wichtig, dass die PatientInnenzimmer einen maximalen Komfort bieten und so einladend sind, dass man sich in diesen Räumen wohlfühlen kann. Noch bevor man eines der neuen Zimmer betritt, beeindrucken der Gang mit Holzlaibungen sowie die schwarzen Türrahmen bereits optisch als architektonische Neuheit in einem Krankenhaus. Jedes Zimmer unterstreicht den wohnlichen Charakter durch eine architektonisch räumliche Gliederung mit unterschiedlich hohen Deckenniveaus. Es hat einen Balkon, besitzt einen Erker und ein top ausgestattetes Badezimmer, das trotz hochwertigem Design auch die notwendigen funktionellen Anforderungen für das Wohlbefinden alter Menschen erfüllt. Auch das neue Stiegenhaus bietet mit der Holzverkleidung und dem warmen Licht sowohl ein modernes Ambiente als auch einen hohen Wohlfühlfaktor. Das geplante Konzept mit Hotelcharakter für den täglichen Betrieb und das maximale Wohlbefinden für PatientInnen, sowie die Gestaltung der Funktionsräume auf Grundlage der Prozessorientierung spiegeln sich in allen Ebenen des Neubaus. Im Bereich der Palliativstation, die 16 Betten umfasst, wurde der Raum der Stille künstlerisch gestaltet, indem sich die fünf Weltreligionen darstellen. Er ermöglicht PatientInnen und Angehörigen, sowohl zu meditieren und gemeinsam zu feiern, als auch, sich würdevoll zu verabschieden.

Außenbereich Krankenhaus Elisabethinen Wien

Ungeahnte Entdeckungen mitten in Wien

Die enge Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt, die Umbettung eines alten Friedhofs sowie der berühmte Maulbeerbaum (Naturdenkmal Nr. 4 der Stadt Wien) direkt neben der Baugrube sind nur einige der Faktoren, die dieses Projekt so besonders machen. Im Vorbeigehen würde wohl niemand vermuten, dass sich hinter dem unscheinbaren Eingang des Krankenhauses ein riesiges Areal befindet: Eine 30.000m2 große Baustelle verbirgt sich mitten in der Wiener Innenstadt im 3. Bezirk. Ein historischer Fund war ein aus dem 18. Jahrhundert stammender Frauenfriedhof, den es im Zuge der Bauarbeiten umzubetten galt, was viel Zeit und Ausdauer erforderte. Die Gebeine wurden im naturhistorischen Museum analysiert und anschließend der Pfarrgemeinde übergeben und beigesetzt.

Eingangsbereich KH Elisabethinen Wien
Cafeteria Krankenhaus der Elisabethinen

Agil und komplex zugleich

Trotz strenger Corona-Auflagen konnte der Baubetrieb im Laufe des letzten Jahres aufrechterhalten werden. Nur durch die Entwicklung des Teams und die hohe Eigenverantwortung aller Beteiligten konnten die einzelnen Aufgaben, Herausforderungen und unerwarteten Veränderungen erfolgreich bewältigt werden. Vor allem die hohe Agilität aller war hier ausschlaggebend: Wenn neue Lösungsansätze gefragt waren, konnten diese durch aktives „aufeinander zugehen“ rasch erarbeitet und evaluiert werden, ohne dabei das Ziel oder den Zeitplan aus den Augen zu verlieren. Homeoffice in der Projektarbeit war für das Team im Frühjahr 2020 praktisch Neuland, vor allem in der täglichen Kommunikation untereinander. Trotzdem hat das ELW-Team alle Aufgaben problemlos erledigen können, weil jede/r Einzelne bereit war, sich auf etwas Neues einzulassen. Ein besonders hilfreiches Tool war neben der ständigen Kommunikation, den Planungsprozess zu visualisieren, und immer wieder aufs Neue zu prüfen, wie jeder Schritt optimiert werden kann. Dabei war das von Anfang an genutzte Lean Board im Projekt die zentrale Informationsquelle für alle Planungsbeteiligten.

„Bauen im Bestand fordert alle Beteiligten. Wir haben dadurch gelernt, dass Änderungen keine Störungen darstellen, sondern Teil des Projektes sind. Es ist ein kontinuierlicher Entwicklungsprozess von Anfang an, gerade wenn es um alte Bestandsgebäude geht. Jeden Tag stellen wir uns diesen neuen Herausforderungen und suchen gemeinsam nach optimalen Lösungen. Ca. 20% der Zeit ist immer für Unvorhergesehenes einzuplanen“, erzählt Markus Hiden, Projektleiter und Architekt.

Mitarbeiter Speisesaal KH Elisabethinen

Etwas zurückgeben können

Im Zuge des Projektes gab es auch auf Seiten der NutzerInnen sehr viel Verständnis für die Bauarbeiten und auch ein reges Interesse am Projekt. Ein besonderes Highlight für zwei unserer Architektinnen war die Begeisterung einer Patientin über die neuen Räumlichkeiten, als sie fragte: „Wird es nach dem Umbau dann bei uns auch so schön wie in der Akutgeriatrie?“ „Das gibt einem die größte Motivation, trotz Herausforderungen und schwierigen Phasen weiterzumachen“, beschreibt Ana Jugovic, Projektleiterin und Architektin. Von Seiten des Bauherrn gab es viel Wertschätzung für die hohe Qualität der Architektur sowie Lob und Anerkennung. Das DELTA Team hatte in diesem Projekt die einzigartige Möglichkeit, „ein Spital nicht wie ein Spital aussehen zu lassen“ und ihre kreative Energie voll auszuschöpfen.

DELTAs Architekten sprechen mit einer Begeisterung über das Projekt, die unglaublich ist. Dies ist vor allem dem lösungsfokussierten, offenen und kooperativen Bauherrn geschuldet, der auf alle Herausforderungen souverän reagiert und immer perfekt abgestimmt gemeinsam mit dem Team löst. Die menschlichen Werte des Ordens und der medizinische und pflegerische Auftrag sind im Projekt stark spürbar und machen die Arbeit zu etwas Besonderem; die Zufriedenheit ist hoch, weil das gesamte Team mit diesem Projekt etwas Gutes für Menschen im Alter tun kann. Der nächste Bauabschnitt steht bereits in den Startlöchern – die Motivation, bei den „Lieserl’n auf der Landstraße“ weiterzuarbeiten, ist nach wie vor unschlagbar hoch.

Renate Schraml, Leiterin der Betriebsorganisation und des Baumanagements der Elisabethinen Wien, erklärt: „Gute betriebsorganisatorische Planung und hohe Architekturqualität fördern das Wohlbefinden der PatientInnen, MitarbeiterInnen und BesucherInnen und unterstützen die Leistungen in der Organisationsebene eines Krankenhauses. Nach dem Motto „Gemeinsam stärker sein“, trägt jeder Einzelne seinen Teil im Projekt bei. Das Ergebnis der guten funktionalen Planung und hohen Architekturqualität spiegelt sich im neuen Gebäudeteil wieder. Ich bin überzeugt, die PatientInnen als auch die MitarbeiterInnen werden Ihre Freude haben und sich hier wohl fühlen.“

Zimmer Außenansicht
Zimmer im Krankenhaus der Elisabethinen

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